Mit dem Kindle ist auch wissenschaftliches Arbeiten möglich

Ungefähre Lesezeit (inklusive Fußnoten): 2 Minuten

Beim Durchlesen von Kritiken zu Amazons Kindle fiel mir hier folgende sehr gelungene Rezension auf. Etwas lang, aber dafür sehr ausführlich und zum Teil humorvoll geschrieben gibt „Buecherfreakadelle“ so alles wieder, was ich mir auch dazu denke. Wir besitzen schon seit längerer Zeit den Kindle Touch. Eigentlich war es so gedacht, dass wir (meine Frau und ich) uns beim Lesen abwechseln, jeder also mal seine Bücher so kauft oder lädt und dann – vor allem im Urlaub – abwechselnd gelesen wird. Nachdem ich den Kindle mittlerweile jedoch sehr häufig verwende (dazu habe ich schon hier im Blog geschrieben), steht die Entscheidung an, noch einen zweiten zu kaufen.

Mit diesem Beitrag will ich dabei auf einen Aspekt hinweisen, der meine Nutzung betrifft und bisher in den Rezensionen noch nicht so oft erwähnt wird: Dass man mit dem Kindle auch wissenschaftlich arbeiten kann. Sofern man die Literatur dazu hat (die leider noch Mangelware ist) oder die vorhandenen Dokumente aufbereiten kann. Wenig geeignet dafür ist in meinen Augen generell das PDF Format. Es wurde für andere Einsatzzwecke konstruiert. Leider verkaufen viele Händler dies bereits als eBook. Aber für ein echt gutes Lesen und Bearbeiten von Literatur ist entweder das ePUB Format oder Amazons AZW Format notwendig. Was man sich beides – schutzfreie Dokumente vorausgesetzt – über über eine wissenschaftliche Plattform auf open access (dem Wissenschafts-Pendant zu Open Source) laden und anschließend über Calibre erstellen kann. So habe ich es beispielsweise mit der Dissertation eines Freundes gemacht (die ich von ihm dafür zur Verfügung gestellt bekommen habe). Ich habe sie konvertiert, auf den Kindle geladen und gelesen. Sie soll bei Erscheinen auf Amazon rezensiert werden. Bei einem anderen Werk über OpenAcess war es nicht ganz so einfach, denn ich musste über meinen PDF-XChange erst ein Word bzw. HTML Dokument aus dem PDF Dokument herstellen. Dieses jedoch konnte ich dann relativ schnell in ePUB konvertieren.

Nun kann man angenehm lesen. Dabei sind wichtige Texpassagen zu markieren und über die jeweiligen Positionen zu bestimmen bzw. dann auch, via Position, anzuspringen. Das wertvollste ist jedoch, dass die Markierungen über die Synchronisation auf die anderen Dokumente übernommen werden. D.h., ich kann im Kindle lesen und markieren und später auf dem Tablet – oder Handy – die markierten Passagen ebenfalls ansehen. Ich gebe zu, dass ich mir eigentlich auch wünsche, dass man zu den Kommentaren und Markierungen, die man hinterlegen kann, direkt springen kann. Eine entsprechende Kennzeichnung vorausgesetzt. Denn die markierten Positionen muss ich bisher (optional) mitschreiben, wenn ich nicht alles durchblättern will. Genauso wie ich dann parallel – beispielsweise für die Zitate – das PDF oder Word Dokument durchsuchen muss. Aber ich das musste ich bisher beim klassischen Lesen auf gedruckten Seiten auch. Ich bin guter Dinge, hier ggf. noch elegantere Möglichkeiten zu entdecken. Auf jeden Fall ist der Kindle auch für wissenschaftliches Arbeiten geeignet, wenn man sich entsprechend darauf einlässt.