Technologische Großprojekte – nicht mehr ohne Weiteres

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Da kann man „den“ Münchnern nur gratulieren. Sie stoppen im Bürgerentscheid die Dritte Startbahn. Auch wenn es natürlich nicht alle Münchner, wahrscheinlich auch nicht die Mehrzahl ist. Doch immerhin die Mehrheit derjenigen, die zum Wählen gingen. Damit ist wohl die Zeit unkritisch durchgewunkener Großprojekte endgültig vorbei. Und die Mahnung von OB Ude, keine Tricksereien zu versuchen, sehr wichtig.

Umso bedenklicher sind die Argumentationen derjenigen, die einfach so tun, als ob es die Gegner nur nicht verstanden hätten – oder die schweigende Mehrheit nur darauf wartet, für das Projekt zu stimmen. Es sei dahingestellt, ob es tatsächlich so ist. Deutlich wird, dass es ernst zu nehmende Gründe dafür gibt, solche Projekte nicht mehr einfach zu befürworten. Und damit auch für eine nachhaltige Entwicklung und Industriepolitik einzutreten. Denn es ist nur eine Frage der Zeit: Auch auf die Fluggesellschaften kommt das Peak-Oil Problem zu. Und dann gibt es mit Fertigstellung womöglich eine Start- und Landebahn, die tatsächlich niemand mehr braucht. Und Zeugnis dafür gäbe, wie man bedenkenlos dem Fortschritts- und Wachstumsglauben anhing.

Ich tue das nicht. Deshalb habe ich auch gegen die Dritte Startbahn gestimmt. Mal sehen, wie es jetzt weitergeht. Im Flugverkehr – und mit der politischen Debatte.