Der falsche Reichtum …

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… führt zu fatalen Konsequenzen für die Gesellschaft. Ein lesenswerter und gut argumentierender Artikel in der „LE MONDE diplomatique“ Nr. 9875 vom 10.8.2012 (hier)  hat mir wieder ein Problem vor Augen geführt, an dem ich schon eine Weile „herumdenke“. „Diese Frage ist nicht nur in moralischer, sondern auch in wirtschaftspolitischer Hinsicht aktueller denn je“ wird gleich zu Beginn des Artikels festgestellt. Mir geht es auch nicht um eine moralische Beurteilung, die vor allem unter Gerechtigkeitsaspekten zu erfolgen hätte, sondern vor allem um eine ökonomische Betrachtung. Leider fehlt mir dazu im Moment noch die Sachkompetenz, die Informationen entsprechend auszuwerten. Aber folgendes ist mein Gedankengang:

Enorm hohe Managergehälter werden aus dem laufenden Betrieb der Unternehmen bezahlt. Neben dem, dass also die kollektive Leistungen des Betriebsergebnisses sehr einseitig verteilt werden stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis diese Gehälter tatsächlich gegenüber beispielsweise den Dividenden an die Shareholder, vor allem aber gegenüber den produktiven Investitionen in Unternehmen stehen. Wärend in der volkswirtschaftlichen Theorie die Einkommen gleich der Güter- Waren und Dienstleistungsproduktion sind und Ersparnisse gleich den Investitionen, geht diese Gleichung m.E. in den großen Konzernen nicht auch. Das ist ja auch die Aussage, die im Artikel von LE MONDE getroffen wird: „Wenn das Volkseinkommen breit gestreut wird, das heißt als Lohn oder staatliche Transferleistung bei der gesamten Bevölkerung ankommt, dann wird ein großer Teil davon für den täglichen Bedarf gleich wieder ausgegeben“.

Wenn ich also mal die Gelegenheit habe, dann werde ich mich mal ans Rechnen machen. Vielleicht lässt sich darüber ein argumentativer Hebel finden, diese Einkommmen – die auch unter Gerechtigkeitsaspekten unhaltbar sind – zu begrenzen. Ohne gleich mit dem Vorwurf des „Neidhammels“ belegt zu werden. Schließlich sind es auch „eindeutig die Vermögen der Superreichen und nicht die bescheidenen Ersparnisse der Normalbevölkerung, die für die Potenzierung der Risiken in den Finanzmärkten verantwortlich sind.“