Videos in der Lehre (Teil 1 – Wie?)

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„Der Einsatz von Videos ist häufig mit dem Vorurteil des bloß ‚passiven‘ Rezipierens oder des ‚Lernens aus der Konserve‘ konfrontiert. Diese Gefahren bestehen zwar durchaus, aber viele Lehrende sind sich dessen sehr bewusst und entwickeln Konzepte, die Studierende einbeziehen, z.B. durch die Integration aktivierender Aufgaben, den Einsatz in Flipped Classroom-Szenarien oder die Erstellung von Videos durch Lernende.“ [1]Quelle: Lehren und Lernen mit Videos auf e-teaching.org.

Rein technisch gesehen ist das Erstellen von Videos mittlerweile ziemlich einfach geworden, was sowohl für die Aufnahme, als auch die Zusammenstellung (Schnitt) bzw. das Einfügen von Inhalten betrifft. [2]Oft genügt bereits eine Webcam, vor allem dann, wenn sie ein gutes Mikrofon beinhaltet, parallel zum Screencasting. Das ist mit ein Grund, warum auch ich immer häufiger Videos auf Seminaren bzw. in der Lehre einsetze. Allerdings gilt hier ebenfalls das, was ich im Zuge von E-Learning oder auch Kollaborationsplattformen immer wieder feststelle und auch sage: die Technik ist nur der ermöglichende Zugang. Es muss schon auch eine inhaltliche Idee (Skript oder Drehbuch) [3]Das bedeutet übrigens nicht, dass dieses Skript oder Drehbuch schriftlich mit allen Details vorliegen muss. Es genügt meines Erachtens, wenn der Plan, was der Reihe nach gezeigt und besprochen … Continue reading bzw. einen didaktischen Plan dazu geben, wie das Thema aufbereitet und präsentiert werden soll. Mir selbst geht es beim Erstellen der Videos so, dass, sobald ich eine Idee dazu habe, von der ich glaube, dass ich damit etwas gut erklären kann, mir das Erstellen der Videos unglaublich Spaß macht. Geprägt und motiviert dazu hat mich übrigens die ganze Debatte rund um MOOCs, welche ja ebenfalls von Videos ausging. In der seinerzeit sehr naiven Vorstellung, man müsse nur eine Vorlesung abfilmen und im Netz zur Verfügung stellen, damit die Studierenden lernen können (und es vor allem auch tun). [4]Hierbei vor allem der TED-Talk von Daphne Koller zur Vorstellung des Konzepts von Coursera. Ein echter und sehr informativer Selbstversuch, den ich hier beschrieben habe, hat mir gezeigt, auf was es tatsächlich ankommt, wenn man solche Videos selbst einsetzen will. [5]Das betrifft vor allem den Kontext des Social Learning bzw. allgemeiner der Einbindung und Verwendung von Lehrvideos im Rahmen der Hochschullehre.

Für mich haben sich mittlerweile drei unterschiedliche Typen von Videos ergeben, die ich im Rahmen von Seminaren und/oder der Lehre einsetze:

  1. Typ 1 sind Einführungsvideos mit einer Vorstellung der Lehrveranstaltung. [6]Hier in Teil 2 des Blogbeitrages.
  2. Typ 2 sind direkte Erklärvideos (Videotutorials) zu bestimmten Inhalten und Sachverhalten.
  3. Typ 3 sind Ergebnisse von Lehrveranstaltungen unter expliziter Beteiligung der Studierenden. [7]Ebenfalls hier in Teil 2 des Blogbeitrages.

Sie dienen unterschiedlichen Zwecken und diese möchte ich ganz gerne näher ausführen, neben den typischen Schwierigkeiten und Vorteilen, sie zu produzieren. Dabei gilt generell, was Christian Spannagel alias Dunkelmunkel dazu gesagt hat: „Keep it simple“. Ergänzung am 23.04.2014: Richtigerweise gibt es noch einen vierten Typus, nämlich den von Videos, die ganz allgemein als Medien zur Verfügung stehen und anhand von didaktischen Überlegungen eingesetzt werden können. Hierzu sage ich etwas in Teil 3 dieser mittlerweile dreiteiligen Blogreihe.

Dieser Blogbeitrag widmet sich am Beispiel des Typs 2, also den Erklärvideos, den ganz praktischen Seiten der Produktion von Videos. Zur Debatte über die Erstellung von Lehrvideos im Sinne von OER (Open Educational Resources), meiner zweiten Triebfeder bei der Videoproduktion, verweise ich gerne auf die inzwischen doch ansehnliche Literatur dazu. [8]Hier noch mal der Hinweis auf das Whitepaper „Open Educational Resources (OER) in Weiterbildung/Erwachsenenbildung“ sowie den entsprechenden Wikipedia Eintrag hier sowie den Eintrag auf … Continue reading Zu meinen Beweggründen, warum ich das Ganze insgesamt für ein äußerst sinnvolles Vorhaben halte, habe ich Teil zwei dieses zweigeteilten Blogbeitrags (hier) anzubieten. Er erklärt dieses Warum anhand der beiden anderen Typen von Lehrvideos. Beide Blogbeiträge beinhalten insofern jeweils praktische Beispiele in Form der erstellten Videos.

Die Produktion von Videos für den Einsatz in der Lehre ist weniger ein technisches, denn ein Ideenproblem und erfordert einen didaktischen Plan.
Bild (auch Beitragsbild): Rehak – Green_screen_live_streaming_production_at_Mediehuset_København auf den Wikimedia Commons. Verwendung unter den Bedingungen der Creative Commons (BY-SA).

 

Irgendwie ging es mir immer so, dass „ausgerechnet zu meinen Seminarthemen“ wenig bis keine aussagekräftige Videos vorhanden waren, die spezielle Aspekte beleuchten sollten. [9]Was streng genommen so nicht gilt, weil es natürlich schon so ist, dass bei den Überlegungen zum Seminarkonzept auch Videos eingebunden werden können, die Themen unter einem anderen Aspekt als dem … Continue reading Das ist der Ausgangspunkt meiner eigenen Erstellung von Erklärvideos. Natürlich immer mit der Überlegung, die Inhalte kritisch zu diskutieren, weiterzuentwickeln oder auch sonst in den Gesamtrahmen des Seminarthemas einzubetten. Ein Einsatz im Rahmen eines didaktischen Konzeptes also, was wiederum unmittelbare Rückwirkungen auf die Gestaltung der Videos selbst hat.

Von der Idee zum Video

Wie stelle ich nun die sozialwissenschaftlichen Zusammenhänge dar, die ich in meinen Seminaren behandle? Wie stelle ich sie dar, ohne einfach tatsächlich nur PowerPoint Folien abzufilmen (Screencasting) [10]Ohne also über das Screencasting nur weiteren Text in Videoform zu produzieren? oder gar nur in einem Monolog etwas zu erklären? Wie stelle ich, mit anderen Worten, eine visuelle Attraktivität sicher, die zugleich das Thema transportiert? Hier zeigt sich für mich am deutlichsten, dass selbst die ausgefeiltes Technik alleine noch kein Garant dafür ist, gute Videos zu produzieren. Das adäquate Bebildern eines Videos ist tatsächlich eine der größten Herausforderungen, weil es zum einen gilt, die darzustellenden Inhalte zu identifizieren und dabei zugleich zu überlegen, wie sie in Form von Bildern innerhalb eines Videos präsentiert werden können. [11]Ich habe mir bei meinen Recherchen vielfach Videos ansehen müssen, die eigentlich Podcasts darstellten, also irgendwie ein Bild dauerhaft dargestellt haben, wozu dann geredet wurde. Davon nehme ich … Continue reading Meiner Meinung nach sind technische oder mathematische Zusammenhänge grundsätzlich etwas leichter in Form von Videos darzustellen, als (oft abstrakte) sozialwissenschaftliche Zusammenhänge. [12]Mit technisch meine ich beispielsweise die unzähligen Lehrvideos, die über Screencasting Software und ihre Handhabung darstellen oder auch technische Details darstellen. Hier kamen viele Impulse … Continue reading

Zwei Beispiele für Lehrvideos (Typ 2)

„Besonders schätzen Studierende an Videos, dass sie diese wiederholt anschauen und Themenbereiche gezielt ansteuern können. Insgesamt wünschen sie sich eine stärkere Videoeinbindung innerhalb von Lehrveranstaltungen sowie Empfehlungen von Dozierenden für das Selbststudium.“ [13]Aus der Begleitstudie „Videos in der Hochschullehre: Begleitstudie untersucht Sicht der Studierenden“ zum Video Einsatz in der Lehre.

Ich glaube, nun einen Weg dafür gefunden zu haben, wie ich das Problem einer adäquaten Bebilderung angehen kann. Dazu bediene ich mich ganz praktisch zweier verschiedener – in diesem Sinne eigentlich altbekannter – Techniken, die ich eben auf Videos übertragen habe. Eine dritte Technik wird gegebenenfalls später noch dazukommen.

Zitieren

Mein erstes eigenes Erklärvideo war bzw. ist das Video „Der digitale Handlungsraum“, in dem ich mich maßgeblich auf eine Präsentationsfolie von Andreas Boes im Rahmen seines Vortrags „Das Unternehmen der Zukunft in der digitalen Gesellschaft“ beziehe. [14]Andreas Boes (2015): Das Unternehmen der Zukunft in der digitalen Gesellschaft. Statement am 12. Februar 2015 an der TU München. URL: … Continue reading Der Vortrag, bzw. genauer die verwendete Folie, beinhaltet in meinen Augen ein sehr aussagekräftiges Bild, auf das ich mich im Video beziehe. Ich analysiere und zitiere diese sozusagen, um sie auf „mein“ Thema (bzw. meinen Begriff) zu übertragen. Unterbrochen oder ergänzt von Szenen, in denen ich beim Sprechen zu sehen bin, um eine Dynamik in den Film zu bringen.

Dieses Video ist ein Ergebnis aus dem Kurs „Steuerung digitaler Organisationen“ an der Hochschule München im Wintersemester 2016/17. Mittlerweile steht es über YouTube (hier) öffentlich als Ressource zur Verfügung.

Hier erweist sich nun als vorteilhaft, eine Software zu haben, die speziell die Möglichkeiten beinhaltet, Aspekte im Film hervorzuheben, einfach hinzuzufügen und auch sonst letztlich Bilder „lauffähig“ zu machen. Ich denke, dass die Kunst in diesem Fall darin besteht, eine adäquate und zitierfähige Vorlage zu finden und vor allem, dabei (bei dieser einen Folie oder diesem einen Bild) zu bleiben und nicht auf die Idee zu kommen, drei oder vier dieser Folien (Bilder) aneinander zu hängen. Um im zeitlichen Rahmen zu verbleiben. In diesem Video ist m.E. der Vorspann noch etwas zu lang, was ich in neueren Videos auch insgesamt anders handhabe.

Collagieren

Im folgenden nun ein Lehrvideo (Tutorial), das ich deshalb in dieser Form erstellen konnte, weil ich mich selbst im Rahmen einer Präsenzveranstaltung gefilmt habe. Hier arbeite ich mit einer Aneinanderreihung von Bildern (und Szenen). [15]Bei den Passagen, in denen ich den Studierenden etwas erkläre, muss ich in Zukunft noch deutlich am Ton arbeiten. Insgesamt aber denke ich, dass dieser noch in einem akzeptablen Rahmen ist. Der passende gesprochene Text zu den Bildern soll eine filmische Einheit des Gesehenen und Gehörten herstellen.

Auch dieses Video ist ein Ergebnis aus dem Kurs „Steuerung digitaler Organisationen“ an der Hochschule München im Wintersemester 2016/17. Dankenswerterweise kann ich Videos die in diesem Zusammenhang entstehen über den Streaming-Server der Hochschule München zur Verfügung stellen.

Beim Suchen entsprechender Bilder habe ich mittlerweile gelernt, dass ich mich auch umgekehrt gerne von Bildern inspirieren lasse. Ganz konkret gebe ich beispielsweise die entsprechenden Stichworte (Tags) ein, lasse mir Bilder anzeigen und überlege mir, wie andere Menschen diese Stichworte wahrnehmen bzw. bildlich umsetzen. Dabei habe ich auch zu schätzen gelernt, einen (wiedererkennbaren) Vorspann und einen erklärenden Abspann dazu aufzunehmen, wie sie hier im Video zu sehen sind.

Skizzieren (Sketching)

Eine letzte Möglichkeit nun besteht darin, über Skizzen bzw. Animationen die Themen darzustellen (Erklärvideos genannt). Hierzu gibt es derzeit einen regelrechten Hype darum, was die entsprechende Software darstellen kann. [16]Beispiele dafür finden sich hier, hier und hier. Mir ist das Angebot, dies mit einem monatlichen Beitrag zu bezahlen (als SaaS), im Moment zu teuer, bzw. dafür würde ich es viel zu selten nutzen. [17]Ich habe mir aus diesem Grund die Software EasySketch Pro 3.0 gekauft, von der ich bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit und vom Handling her ziemlich enttäuscht bin 🙁 . Ich denke aber, dass man sehr einfache Skizzen über eine entsprechende Präsentation, sei es PowerPoint oder auch LibreOffice Impress, ebenfalls darstellen kann. Hier gilt noch mehr wie bei den anderen Videos, dass es auf ein entsprechendes Skript bzw. Drehbuch ankommt. Ich werde berichten, sobald ich ein solches Video selbst hergestellt habe.

Kurz halten

Sehr geholfen hat mir bei diesen Überlegungen übrigens das Diktum der Diskussion um MOOCs und Videos, dass nämlich Videos nur aus gutem Grund länger wie 6-8 Minuten sein dürfen, damit die entsprechende Aufmerksamkeit für ein Ansehen und die Bearbeitung vorhanden ist. Diese Reduzierung ist angesichts der Auswahl der Inhalte auf der einen Seite nicht leicht, auf der anderen Seite wiederum doch, weil es tatsächlich ermöglicht, digitale Impulse in eine bestimmte Richtung zu geben. Diese Art von Videos zeigen mir auch, dass sie als Medien eine unglaubliche Bereicherung darstellen. Dennoch: insgesamt gesehen werden Videos in meinen Augen nicht in der Lage sein, ein didaktisches Gesamtkonzept zu ersetzen (auch wenn einige Anbieter entsprechender Software oder auch Plattformen dies gerne suggerieren). Selbst dann nicht, wenn man viele didaktische Überlegungen in den Aufbau der Videos steckt. [18]Und selbst dann nicht, wenn, so die neuesten Versprechen, Lerner*innen in der Lage sind, die Wege durch das Video selbst zu steuern. Insofern kann man gut und gern bei den 6-8 Minuten bleiben.

Rechtliches

„Aus dieser knappen Übersicht wird deutlich, dass OER eine sinnvolle Ergänzung im Rahmen des bestehenden Urheberrechts darstellen. Bildungsmaterialien unter freier Lizenz ermöglichen eine breite und flexible Nachnutzung in einem rechtssicheren Rahmen.“ [19]Quelle: Whitepaper Open Educational Resources.

Ich will den rechtlichen Aspekt explizit erwähnen, weil mein eigener Weg zu den Videos über das Verwenden, aber auch das Erstellen und zur Verfügung stellen von Bildern aus dem Bereich der Wikimedia Commons, und damit in einem weiteren Sinne auch der Creative Commons, begann. Insofern kenne ich mich mit den verschiedenen Lizenzmodellen aus und möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass es nicht um kostenlose Nutzung (im Wortsinne) von entsprechenden Medien für ein Video geht, sondern um die Nutzung unter entsprechenden und verschiedenen Lizenzbedingungen. Ich selbst verweise in der Regel auch unter den Bedingungen der Creative Commons 0 (Public Domain), also einer tatsächlich kostenfreien und bedingungslosen Nutzung, auf den Urheber, weil ich finde, dass sich das einfach gehört. Es ist ja spannend genug, was ich aus diesem Material, gerade in Form von Videos, mache. Schließlich bin ich überzeugt davon, dass mindestens die Namensnennung eine Form der Anerkennung der Leistung der entsprechenden Urheber ist. Insgesamt hat diese Diskussion und Entwicklung jedenfalls dazu geführt, dass es mittlerweile ein reichhaltiges Material unter entsprechenden Lizenzmodellen gibt.

Sobald im Video weitere Elemente verwendet werden, was vor allem für die Musik gilt, gibt es natürlich auch hier entsprechende Lizenzmodelle der Creative Commons. Es gibt sogar „lizenzfreie Musik“, die man beispielsweise über den YouTube Videomanager oder auch über die Produktionssoftware finden und verwenden kann. [20]Lizenzfrei heißt in diesem Zusammenhang vor allem, dass diese Musik nicht zum Bestand und zur Verwertungsmöglichkeit der GEMA gehört. Wichtig ist das deshalb, weil in Deutschland über die Musik und deren Verwendung die GEMA wacht. Und das kann bei Verstößen sehr unangenehm werden. Als letztes möchte ich noch erwähnen, dass beim absichtlichen Zeigen anderer Personen noch das Persönlichkeitsrecht in Form des Rechtes auf das eigene Bild gilt. Neben dem von mir bereits erwähnten Anstand, andere Personen immer um die Erlaubnis zu fragen, wenn man sie denn ablichten und öffentlich zeigen will. [21]Ich werde darauf im zweiten Teil zurückkommen, denn gerade dies ist im Kontext von Lehrvideos bzw. Videos für die Hochschularbeit (wie natürlich auch in der Schule) ein zentraler Aspekt. Schließlich kann man Bilder auch zitieren und interpretieren. In allen diesen Fällen ist die korrekte Quellenangabe entscheidend.

Technisches zur Produktion

Der Zeitbedarf, ein ansprechendes bzw. den Zweck erfüllendes Video zu erstellen, ist nicht wirklich gering. Ich rechne im Moment ganz grob mit etwa 1 Stunde pro Minute Videozeit [22]Zumindest bis zu dem Punkt, in dem eine vorzeigbare Version des Videos existiert. , wobei ich mich mit der Software mittlerweile ziemlich gut auskenne. Gegebenenfalls kommt also noch Zeit dazu, sich mit der Software, bzw. meist sogar mehreren unterschiedlichen Programmen, auseinanderzusetzen.

  • Für die Aufnahme der Videos am PC oder auch im Rahmen von Veranstaltungen verwende ich entweder meine Webcam (Logitech C270) oder aber meine Sony Kamera mit 4K Auflösung (Sony FDR-AX100).
  • Für das Screeningcasting bzw. Abfilmen der Präsentationsfolien und Schneiden bzw. Bearbeiten der Filme verwende ich die Software Camtasia. [23]Dankenswerterweise habe ich im Rahmen meiner Ausbildung bzw. des Erwerbs des e|Zertifikats von der Hochschule München eine Lizenz dazu bekommen.
  • Für die Tonaufnahmen habe ich mir ein eigenes podcastfähiges Großmembran-Studiomikrofon zugelegt.
  • Schneiden und Mischen erledige ich mit einem selbst zusammengestellten PC System (Asus Board). Wichtig ist hierbei die Wahl der richtigen CPU (Intel i7) und ausreichend Arbeitsspeicher (32 GB). In meinem Fall genügt auch die integrierte Grafikeinheit (GPU) für die Bearbeitung, ich habe also keine gesonderte Grafikkarte.
  • Ergänzend habe ich für manche Szenen die Sketching Software „EasySketchPro“ in Verwendung. Von dieser bin ich jedoch nicht wirklich überzeugt und es ist, durch ein unausgereiftes Handling, einigermaßen aufwändig, hierüber ansprechende Sketche (wie etwa beim Beginn des ersten gezeigten Videos) zu erzeugen.

Insgesamt ist das eine technisch hochwertige, dabei aber nicht zu teure Investition (sieht man von der Sony Kamera ab) gewesen. Mit dieser bin ich mittlerweile ziemlich flexibel in der Lage, entsprechende Videos zu produzieren. Weil, und hier möchte ich noch einmal an den Beginn erinnern: weil es auf die Idee(n) ankommt, nicht so sehr auf die Technik.

Nachtrag am 23.4.2017

Zu Beginn dieses Beitrags habe ich folgenden Nachtrag eingeführt: Richtigerweise gibt es noch einen vierten Typus, nämlich den von Videos, die ganz allgemein als Medien zur Verfügung stehen und anhand von didaktischen Überlegungen eingesetzt werden können. Hierzu sage ich etwas in Teil 3 dieser mittlerweile dreiteiligen Blogreihe.

Dieser zusätzliche Blogeintrag ist zufällig kurz nach den beiden ursprünglich geplanten Beiträgen entstanden und behandelt auf eine andere Art und Weise, aber ebenfalls anhand eines praktischen Beispiels, wie der Einsatz von Videos in der Lehre gelingen kann.

Anmerkungen

Anmerkungen
1 Quelle: Lehren und Lernen mit Videos auf e-teaching.org.
2 Oft genügt bereits eine Webcam, vor allem dann, wenn sie ein gutes Mikrofon beinhaltet, parallel zum Screencasting.
3 Das bedeutet übrigens nicht, dass dieses Skript oder Drehbuch schriftlich mit allen Details vorliegen muss. Es genügt meines Erachtens, wenn der Plan, was der Reihe nach gezeigt und besprochen werden soll geistig vorhanden ist. Mein Skript beispielsweise steckt dann im entsprechenden Aufbau der Präsentation, die per Screencast abgefilmt und besprochen wird.
4 Hierbei vor allem der TED-Talk von Daphne Koller zur Vorstellung des Konzepts von Coursera.
5 Das betrifft vor allem den Kontext des Social Learning bzw. allgemeiner der Einbindung und Verwendung von Lehrvideos im Rahmen der Hochschullehre.
6 Hier in Teil 2 des Blogbeitrages.
7 Ebenfalls hier in Teil 2 des Blogbeitrages.
8 Hier noch mal der Hinweis auf das Whitepaper „Open Educational Resources (OER) in Weiterbildung/Erwachsenenbildung“ sowie den entsprechenden Wikipedia Eintrag hier sowie den Eintrag auf e-teaching.org hier. Mittlerweile entstehen auch die ersten Plattformen und hoffentlich, über kurz oder lang, auch entsprechende Repositories.
9 Was streng genommen so nicht gilt, weil es natürlich schon so ist, dass bei den Überlegungen zum Seminarkonzept auch Videos eingebunden werden können, die Themen unter einem anderen Aspekt als dem von mir ursprünglich gewünschten zeigen.
10 Ohne also über das Screencasting nur weiteren Text in Videoform zu produzieren?
11 Ich habe mir bei meinen Recherchen vielfach Videos ansehen müssen, die eigentlich Podcasts darstellten, also irgendwie ein Bild dauerhaft dargestellt haben, wozu dann geredet wurde. Davon nehme ich genau so Abstand wie von Videos, die eigentlich nur aus einer Sammlung von Textfolien bestehen. Ich habe diese Videos auch nie eingesetzt.
12 Mit technisch meine ich beispielsweise die unzähligen Lehrvideos, die über Screencasting Software und ihre Handhabung darstellen oder auch technische Details darstellen. Hier kamen viele Impulse aus dem Bereich der Anbieter entsprechender Tools und Inhalte.
13 Aus der Begleitstudie „Videos in der Hochschullehre: Begleitstudie untersucht Sicht der Studierenden“ zum Video Einsatz in der Lehre.
14 Andreas Boes (2015): Das Unternehmen der Zukunft in der digitalen Gesellschaft. Statement am 12. Februar 2015 an der TU München. URL: http://democraticorganization.com/wp-content/uploads/2015/02/3_Boes.pdf
15 Bei den Passagen, in denen ich den Studierenden etwas erkläre, muss ich in Zukunft noch deutlich am Ton arbeiten. Insgesamt aber denke ich, dass dieser noch in einem akzeptablen Rahmen ist.
16 Beispiele dafür finden sich hier, hier und hier.
17 Ich habe mir aus diesem Grund die Software EasySketch Pro 3.0 gekauft, von der ich bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit und vom Handling her ziemlich enttäuscht bin 🙁 .
18 Und selbst dann nicht, wenn, so die neuesten Versprechen, Lerner*innen in der Lage sind, die Wege durch das Video selbst zu steuern.
19 Quelle: Whitepaper Open Educational Resources.
20 Lizenzfrei heißt in diesem Zusammenhang vor allem, dass diese Musik nicht zum Bestand und zur Verwertungsmöglichkeit der GEMA gehört.
21 Ich werde darauf im zweiten Teil zurückkommen, denn gerade dies ist im Kontext von Lehrvideos bzw. Videos für die Hochschularbeit (wie natürlich auch in der Schule) ein zentraler Aspekt.
22 Zumindest bis zu dem Punkt, in dem eine vorzeigbare Version des Videos existiert.
23 Dankenswerterweise habe ich im Rahmen meiner Ausbildung bzw. des Erwerbs des e|Zertifikats von der Hochschule München eine Lizenz dazu bekommen.